Der Haltepunkt Porschdorf liegt unweit dem Zusammenflusses von Sebnitz- und Polenzbach. Ein in Massiv- und Blockbauweise ausgeführtes Empfangsgebäude steht direkt am Bahnsteig. Neben der Wohnung der Bahnbediensteten befand sich darin ein Dienstzimmer und im Blockhausteil bis Anfang der 1990er Jahre der Warteraum.
Mit der Veräußerung an Privat wurde der Warteraum geschlossen und ein schmuckloses Wartehäuschen auf dem Bahnsteig aufgestellt. Im Gebäude befinden sich nun Privaträume und eine Ferienwohnung.
Dieter Hesse gibt in seiner Festschrift zum 100-jährigen Bestehen der Strecke an, dass bis Anfang der 1930er Jahre hier im Rathmannsdorfer Ortsteil "Gluto", das sind die etwas bachaufwärts stehenden Gebäude, das Zweiggleis einer kleinen Fabrik bestanden hätte.
Der Schwarz-Weiß-Plan von 1903 benennt als Eigner die Fa. Adolf Hüttel, Rathmannsdorf.
Der Auszug aus dem farbigen Plan aus dem selben Jahr benennt es mit einem Bleistifteintrag widerum als Zweiggleis von G.E. Hickmann, Steinbruchbesitzer.
Vom heute noch erkennbaren Steinbruch mit Klettersteig, welcher hinter der Ochelbaude liegt, führte eine Feldbahn zum Materialtransport bis auf die Laderampe heran (dünne Strichellinie).
Der Anschluß bestand aus einem etwa 120 Meter langem Gleis. Die Zufahrt erfolgte über die Weiche A1 im Streckengleis in km 60,75 BS, ein kurzes Zufahrtsgleis und die Weiche A2, die auch als Schutzweiche diente.
Die Weiche A2 befand sich etwa in der Mitte des Anschluß- und Ladegleises und teilte dieses damit in ein östliches Zuführungs- und Abholgleis und ein westlich der Weiche gelegenes Ladegleis mit Seitenrampe. Der Anschluß hatte keine eigene Betriebsführung.
Aus Richtung Wendischfähre stand am Streckengleis vor der Weiche A1 ein Deckungssignal. Dieses mußte bei Fahrten in das Anschlußgleis durch das Zugpersonal der Übergabefahrt bedient und senkrecht heruntergeklappt werden.
Es diente so als "Haltauftrag" für Zugfahrten von Wendischfähre her.(Im Regelfall war die Signallscheibe des Deckungssignals waagerecht hochgeklappt und damit bedeutungslos.)
Im Empfangsgebäude am Bahnsteig befand sich früher eine Gastwirtschaft von Hermann Paul Linke. Dazu gibt es in der Rubrik MUSEALES einen Pachtvertrag von 1909 (mit Nachträgen) zu finden.
Im Rahmen der Fahrzeitverkürzung ist der Hp Porschdorf am 15.12.2002 zum Bedarfshaltepunkt geworden. In den jetzt verkehrenden VT 642 gibt es für die Reisenden Haltewunschtasten über den Sitzplätzen.
Letzte Bearbeitung: 22.03.2025