Zum Ausgangspunkt unserer Fahrt am Bahnhof Bad Schandau gelangen Sie aus Richtung Schöna oder Dresden mit der S-Bahn, Linie S1.
Aus Richtung Stadt Bad Schandau mit der Bahnhofsfähre vom Elbkai aus (PKW- und Bus-Parkplatz), mit den Omnibuslinien oder auch mit dem PKW (P+R Parkplatz vor dem Bahnhof).

Beginnen wir hier zur Einstimmung unsere virtuelle Reise:

Früher wartete unser Zug in Bad Schandau am Bahnsteig 1. Bis zum Juni des Jahres 2001 stand an dort eine Diesellok der Baureihe 202 mit zwei Großraum- Abteilwagen (By). Diese Fahrzeuge wurden 2001 bei der DB Regio vollständig ersetzt.
Seitdem verkehrt hier ein moderneres Fahrzeug, ein Regiosprinter VT 642, luftgefedert, klimatisiert und mit höhengleichem Einstieg.
Am 04.07.2014 wurde die Verbindung über die Grenze von Sebnitz ins tschechische Dolni Poustevna (Nieder Einsiedel) wieder eröffnet. Die Zugverbindung von Decín über Bad Schandau, Sebnitz, Dolni Poustevna (Nieder Einsiedel), nach Rumburk (Rumburg) heißt jetzt Nationalparkbahn, Liniennummer = U 28 und wird von DB Regio betrieben (die auch die Fahrzeuge stellt) aber der CD (Tschechischen Eisenbahn) als Subunternehmer gefahren.
Deswegen kommen die Triebwagen jetzt von Decin am Bahnsteig 2 vor dem Empfangsgebäude an und fahren mit uns von dort weiter.

Wir nehmen Platz und schon bald geht die Fahrt los. Von Bad Schandau überqueren wir die Elbe über die “Carolabrücke”. Die filigrane, 2-teilige Straßen- und Eisenbahnbrücke wurde wegen starker Mängel im Dezember 1985 engültig gesperrt und bis September 1990 durch einen Neubau ersetzt.
Von der Brücke herunter sehen wir jetzt links den 415m hohen Lilienstein. Fast so hoch wie dessen Gipfel werden wir bald in Krumhermsdorf mit 412m sein!

Schon sind wir in Rathmannsdorf angekommen. Früher war es Ladestelle, Bahnhof (bis 1938 mit Namen Wendischfähre), jetzt nur noch Bedarfshalt. Möchte niemand aus- oder einsteigen, geht die Fahrt ohne Halt weiter. DR-Fahrkarte Vorbei an neu verlegten, aber ungenutzten Nebengleisen des ehemaligen Bahnhofs rechts queren wir den Lachsbach. Ein Stück sehen wir rechts noch den Ort Rathmannsdorf, kurz darauf erwartet uns auch schon der erste, und mit 377 m längste Tunnel, Tunnel VII, auch Mühlhorntunnel genannt. Danach vorbei am Zusammenfluß von Polenz- und Sebnitzbach ist dann auch schon der Haltepunkt Porschdorf erreicht.
Auch hier Bedarfshalt, wer aussteigen will BITTE HALTEWUNSCHTASTE DRÜCKEN!

Von nun an fahren wir im engen und wild-romantischen Sebnitztal. Vorbei an den schroffen Ochelwänden ist rechts ist die Ochelmühle zu sehen und weiter ein ehemaliges Bahnwärterhaus. Jetzt kommen wir schon bald am Haltepunkt Goßdorf-Kohlmühle an. Wieder - Bedarfshalt. Rechts beeindruckt das große Gebäude des ehemaligen Linoleumwerkes (vormals Keffel-Werke und davor Papierfabrik Sebnitz).
Von 1897 bis 1951 war hier in Goßdorf-Kohlmühle der Ausgangspunkt der 750mm Schmalspurbahn über Lohsdorf und Ehrenberg nach Hohnstein.
Links können Sie noch die alte Trasse erkennen, bis diese am Schwarzberg mit dem "Goßdorfer Raubschloß" über eine Brücke in einen Tunnel abzweigt.
Fast unmerklich sind wir an der Lausitzer Überschiebung vom Elbsandstein in die Landschaft des Lausitzer Granits gekommen. Die steilen, oft unbewaldeten Felswände sind verschwunden, die Hänge nun weniger steil aber dafür dicht bewaldet. Oft werden wir den Sebnitzbach mit seinen zahlreichen Windungen überqueren.

DR-Fahrkarte Den Haltepunkt Mittelndorf gibt es betrieblich nicht mehr. Früher besonders im Sommer bei uns beliebt, ging es doch von hier nur ein kurzes Stück bergauf zum Waldbad Mittelndorf. Auch dieses ist Geschichte. Von der kurz danach auf linker Seite gewesenen Sputhschen Mühle und deren verbliebenen wenigen Anlagen sieht man aufgrund der Raschheit der Fahrt und des totan zugewachsenen Geländes keum etwas. Jetzt beginnt die Strecke ordentlich zu steigen. Der Triebwagen bekommt reichlich zu tun und wir fahren über hohe Dämme etliche Brücken und durch die Tunnel VI und V in Ulbersdorf ein. Auch Ulbersdorf besaß früher als Bahnhof 3 Gleise. Je nach Fahrplangestaltung konnten die entgegenkommenden Züge hier oder in Sebnitz kreuzen.
Heute läßt sich das an den Anlagen noch vermuten. Und auch hier, was sonst - Bedarfshalt.

Steil bergan durch die Tunnel IV, III und II geht es nach Amtshainersdorf. Wer aussteigen will..... Sie kennen das mittlerweile.

Jetzt weitet sich das Tal merklich. Der Zug erklimmt immer am Hang entlang, über den Hainersdorfer Viadukt, durch den letzten Tunnel I und schließlich über den Stadtviadukt das letzte Stück bis zum Bahnhof Sebnitz (Sachs.).. Von 1905 bis 1945, und auch heute wieder seit 2014 gelangt(e) man von Sebnitz, der Stadt der Seidenblumen, weiter nach Rumburk (heute Tschechien).
Seit 2014 fährt jetzt der Zug nahtlos wieder dorthin weiter, sehr zur Freude unserer tschechischen Nachbarn und Mitreisenden.

Für uns heißt das jedoch - Aussteigen. Wir wechseln hinüber zum Hausbahnsteig und setzen die Fahrt mit einem andersfarbigen Triebwagen fort. Nach DB Regio war das die Städtebahn Sachsen, jetzt wird es die Mitteldeutsche Regiobahn.

Mit diesem Zug fahren wir weiter bergan zum Haltepunkt Krumhermsdorf. Aus der Tallage heraus können Sie nun den Blick über die weite Landschaft schweifen lassen. Bei guter Sicht bietet sich ein Panorama vom Kreibitzer Gebirge über die Sächsisch - Böhmische Schweiz, das Böhmische Mittelgebirge bis zum Erzgebirge und später in Richtung Dresden dar.
Mit 412 m ü. NN ist in Krumhermsdorf der höchste Punkt unserer Strecke (und der rechts der Elbe liegenden Eisenbahn in Deutschland überhaupt) erreicht. Wir sind hier fast genau so hoch wie der bereits vom Bahnhof Schandau aus gesehene Lilienstein. Und, klar - Bedarfshalt!

Bis zum Bahnhof Neustadt i.Sa. geht es nun wieder bis auf 343 m ü. NN bergab.
Von dort konnten Sie bis zum Jahr 2005 mit unserem Zug weiter in Richtung Neukirch, Wilthen, Bautzen fahren.
In Neukirch/L.(West) bestand dabei die Übergangsmöglichkeit in Richtung Bischofswerda / Dresden und in Wilthen konnte dann auch in einen Zug in Richtung Zittau umgestiegen werden.
Heute geht es von Neustadt in Richtung Bautzen nur noch mit dem Bus, welcher aber direkt hier am Bahnhof abfährt.
Die weite Fläche mit nur noch 3 Gleisen sagt auch hier aus, früher war da mal mehr. Viel mehr....

Sehr empfehlenswert ist es, im Zug sitzen zu bleiben und von Neustadt über Stolpen und Dürrröhrsdorf nach Pirna weiterzufahren und letztlich die Runde über den "Sächsische - Schweiz - Ring" von Pirna wieder bis Bad Schandau mit der S-Bahn Linie S1 komplett zu machen.

Ich wünsche Ihnen dazu Viel Spaß.

Letzte Änderungen am 11.02.2020